16. November 2024 bis 1. Februar 2025:
Ein Geniestreich vom „Meister der Komödie“ NEIL SIMON, denn diese intelligente Komödie begeistert das Publikum durch aberwitzige Dialoge, Situationskomik und genau jene Prise menschlicher Tragik, die einer wirklich guten Komödie zugrunde liegen muss.
DER LETZTE DER
FEURIGEN LIEBHABER
mit Doris Richter-Bieber, Natascha Shalaby, Andrea Spatzek & Rochus Millauer
REGIE: SISSY BORAN & ANDREA ECKSTEIN
Bühnenbild: Martin Gesslbauer
Kostüme: Petra Teufelsbauer
Dienstags bis Samstags um 20 Uhr
So 29. Dezember 2024 &
So 19. Jänner 2025 um 16 Uhr
Silvester 17:30 & 21:00 Uhr
Berti Schinnagl‘s erotische Erfahrungen beschränken sich ausschließlich auf eine monogame, bislang 33- jährige Ehe mit seiner grundanständigen Jugendliebe Marianne.
Jetzt, im Alter von 57 Jahren, möchte der Familienvater etwas Aufregendes erleben. Nicht nur wählt er als Liebesnest ausgerechnet die Wohnung seiner Mutter. Auch durch seine eher unglückliche Damenwahl ist das Fiasko vorprogrammiert. Die Zuschauer jedenfalls amüsieren sich prächtig über Berti‘s grandioses Scheitern als wirklich allerletzter der feurigen Liebhaber.
Ein furioses Stück Entertainment auf höchstem Niveau.
„Es muss doch mehr geben, als jeden Tag das Restaurant aufzusperren!“
Also wirklich: Man wird doch in 33 Ehejahren einmal fremdgehen dürfen, ohne gleich als lieblos, grob oder gar unanständig zu gelten. Man will ja niemanden verletzen, schon gar nicht die eigene Ehefrau, man möchte nur einmal im Leben richtig gelebt haben, einmal ein „Kerl“ sein, diesen ultimativen Kick genossen haben. Kennen Sie das? Dieses Thema zieht sich durch die Weltliteratur: Mozarts „Cosi fan tutte“, Nestroy’s „Weinberl“, der sich einen Jux machen will und die ganze Operettenwelt leben davon.
Neil Simon, der 2018 verstorbene, hochdekorierte, amerikanische Meisterdramatiker - Autor grandioser Komödien wie „Barfuß im Park“, „Ein seltsames Paar“ oder „Sonny Boys“ - konnte natürlich auch an dieses Thema nicht auslassen. Und er hat daraus ein pointenreiches Kammerspiel für großartige Schauspieler entwickelt.
Berti Schinnagl, Familienvater und Besitzer eines gewinnbringenden Fischrestaurants, befindet sich in einer echten Lebenskrise. Er ist seit 33 Jahren mit seiner Jugendliebe Marianne verheiratet und hatte darüber hinaus eine einzige erotische Erfahrung, die allerdings Geld gekostet und nicht länger als 15 Minuten gedauert hatte. Er ist inzwischen in einem Alter, in dem er ernsthaft über den Tod nachdenkt und plötzlich meldet sich übermächtig ein Ahnung zu Wort, dass es da auch noch etwas anderes geben müsse, als die fad gewordene Routine der Monogamie.
Berti, der ständig gegen einen penetranten Fischgeruch ankämpfen muss, ist wahrlich kein Don Juan. Vielmehr war er stets der treusorgende Mann, der seine Ehefrau aufrichtig liebt. Von Torschlusspanik erfasst wagt er das Abenteuer Seitensprung.
Gänzlich ungeübt wählt er als Ort für sein Tête-à-Tête die mütterliche Wohnung. Aber seine Mutter darf natürlich nichts von seinen amourösen Eskapaden mitbekommen. Freud hätte seine Freude, zumal Berti nur eineinhalb Stunden zur Verfügung hat, sein ohnehin diffiziles Vorhaben in die gelungene Tat umzusetzen. Da Berti wahrlich kein Fachmann für heiße Affären ist, führen seine Versuche zu drei höchst unterschiedlichen Begegnungen: Zuerst mit der eleganten Elouise, Stammgast des Fischrestaurants, verheiratet und wie es sich herausstellt weit abenteuerlustiger als der zaghafte Held. Dann mit der chaotischen Hanni, eine völlig durchgedrehte Schauspielerin, die Berti zuerst mal zum Drogenkonsum verführt. Und schließlich mit Jeanette, der besten Freundin von Bertis Ehefrau, eine Melancholische, die dem scheiternden Don Juan vorrechnet, dass nur 8,2 Prozent des Lebens lebenswert wären.
Erleben Sie einen linkischen Verführungsversuch des Möchtegern-Casanovas nach dem anderen und amüsieren sich prächtig, wenn sich Berti als allerletzter der feurigen Liebhaber erweist.
#LandausSchnellkritik, „Der letzte der feurigen Liebhaber“, eine Neil Simon Adaption, die danach laut beklatschte Premiere in der Komödie am Kai 👍👏
Das Stück (über) erfüllt meine Erwartungen, da es nicht „nur“ witzig und großteils rasant daherkommt, sondern durchaus auch ernstere und tiefgehende Momente bietet. Das mag ich!
Bewährt und sehr gut, die Regie von Sissy Boran & Andrea Eckstein, sowie perfekt dazu passend, das Bühnenbild: Martin Gesslbauer und Kostüme: Petra Teufelsbauer, allseits Bravo! 👍😊
Auch großartig, das Spiel von Doris Richter-Bieber, Natascha Shalaby, Andrea Spatzek & Rochus Millauer 👏👏👏
Zusammengefasst: eine klare Empfehlung! 👍👏
DER LETZTE DER FEURIGEN LIEBHABER (Premiere 19. November 2024)
Neil Simons Komödie DER LETZTE DER FEURIGEN LIEBHABER ist ein humorvoller Blick auf die Midlifecrisis eines Mannes, der aus seinem scheinbar langweiligen Leben ausbrechen möchte. Berti will nicht nur existieren, sondern auch leben.
Mit humorvollen Dialogen und einer Portion Melancholie regt das Stück nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken an.
Im Zentrum steht Berti, seit 33 Jahren verheiratet, der sich in seiner Routine als Fisch-Restaurantbesitzer gefangen fühlt. Getrieben von der Angst etwas zu verpassen, beschließt er, sich in Affären zu stürzten. Doch die Wahl der drei so unterschiedlichen Frauen verläuft nicht glücklich, denn diese Versuche scheitern stets auf skurrile Weise. Aber jede dieser Begegnungen offenbaren ihm seine tiefe Sehnsucht nach dem Leben.
Der Humor entsteht aus den Eigenheiten der Charaktere, insbesondere Bertis unbeholfene Art. Gleichzeitig schwingt stets authentisch und berührend eine leise Tragik mit.
Rochus Millauer verkörpert Berti, den liebenswürdigen Charakter mit großem Herzen, trotz seiner Fehler und Naivität, glaubwürdig und authentisch. Durch seine mitschwingenden moralischen Zweifel ist er der Sympathieträger des Stückes. Mit seiner Mischung aus Humor und Melancholie gelingt es ihm, die Figur auf eine Weise zum Leben zu erwecken, die das Publikum sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken bringt.
Andrea Spatzek als Elouise ist herrlich direkt und verkörpert eine hart pragmatische Sicht auf Beziehungen. Sie interpretiert ihre Rolle vielschichtig. Hinter der schroffen Fassade verbirgt sich eine subtile Verletzlichkeit. Ihr Auftreten ist elegant und selbstbewusst. Ihre Darbietung verbindet Witz und Tragik überzeugend und verleiht der Rolle Tiefe.
Doris Richter-Bieber verleiht dem Charakter der Schauspielerin Hanni eine besondere Lebendigkeit. Sie legt Hanni als impulsive und emotionale Persönlichkeit an. Die Rolle bietet reichlich Raum für schauspielerische Nuancen und gekonnten Gesangseinlagen, die sie mit sichtbarer Freude nutzt.
Natascha Shalaby als Jeanette bietet mit ihrer moralischen Strenge und ihrem Pessimismus einen Kontrast zu ihren Vorgängerinnen. Es ist eine Mischung aus Tragik und absurden Humor. Die Figur, als depressive und moralisch zerrissene Frau, bietet reichlich Potential, die Natascha Shalaby vielschichtig verkörpert.
Das Bühnenbild von Martin Gesslbauer trägt entscheidend zur Atmosphäre der Inszenierung (Sissy Boran & Andrea Eckstein) bei. Die Geschichte spielt in der Wohnung von Bertis Mutter, ein Schauplatz der Intimität und gleichzeitig Monotonie. Dezente Farbtöne und alltägliche Möbelstücke bilden einen wirkungsvollen Kontrast zu den turbulenten Begegnungen. Kleine Details wie Polstermöbel mit Häkeldeckchen verleihen der Szenerie Charme und Authentizität.
Das Stück ist zeitlos. Oft suchen wir die Veränderung im Außen, obwohl sie nur durch Selbstreflexion und Akzeptanz des eigenen Lebens erreicht werden kann.
DER LETZTE DER FEURIGEN LIEBHABER vereint geschickt Humor und Nachdenklichkeit mit universellen Themen - in der Komödie am Kai noch bis 1. Februar 2025 zu sehen.
5 von 6 Sternen: ★★★★★